Gestern hatte ich ein Gespräch mit meiner Onkologin. Ich meinte, dass ich die zuckerhaltigen Speisen und Alkohol besser meiden sollte, denn das gönnte ich mir alles, in dieser Zeit, in der ich wieder etwas Fleisch auf die Knochen schaffen musste. Meine Onkoliôgin meinte, dass ein Glas Wein halt manchmal einfach zu einem guten Essen gehöre, und wenn er mir Durchfall beschert, soll ich mehr Flohsamenschalen essen… und dass es gescheiter sei, sich einen Genuss zu gönnen, als etwas, das der Körper verlangt, zu unterdrücken. Sie ist davon überzeugt, dass Kasteiung schlechter ist als Genuss und davon bin auch ich überzeugt, konnte ich das doch in der Zeit, als ich mit meinen Fressattacken aufhören konnte, nun sind es schon Jahre, seither, wirklich erkennen und erleben, wie Genuss weich und unverkrampft macht, wo Askese in der Regel hart und gestresst macht…
Ich achte jedoch nach wie vor auf die TCM-Ernährung, nicht zuletzt, weil es heisst: du darfst einfach ALLES, die Dosis macht das Gift. Würden wir alle kennen, im Kopf wissen, aber umsetzen erscheint schwierig, oder?
5 Grundregeln zur thermischen Wirkung
1. Kalte Nahrungsmittel kühlen bei innerer und äußerer Hitze (wie im Sommer). Beispiele: Tomaten, Banane, Wassermelone, Jogurt.
2. Kühlende Nahrungsmittel stärken das Blut und die Körpersäfte und wirken beruhigend. Beispiele: Beeren, Apfel, Brokkoli, Sprossen.
3. Neutrale Nahrungsmittel bauen das Qi (Lebensenergie) auf und wirken harmonisierend auf Yin und Yang. Beispiele: Reis, Linsen, Karotten, Cashews, Ei, Süsskartoffeln, Kartoffeln, Marronen.
4. Wärmende Nahrungsmittel wirken anregend und fördern die Verdauung. Sie stärken das Yang, also das innere Feuer. Beispiele: Thymian, Kümmel, Feta, Lauch, Huhn.
5. Erhitzende Nahrungsmittel wärmen bei innerer und äußerer Kälte (wie im Winter). Beispiele: Pfeffer, Knoblauch, Ingwer.
Du kannst hier am Blog noch mehr Beispiele für Nahrungsmittel nachlesen, gib einfach bei „Suchen“ dein Lebensmittel ein, ich bin sicher, ich habe dazu bereits einen Blog erschaffen und falls nicht, schreib mir, ich nutze es als nächsten Blogartikel. DANKE!
Was bedeutet das jetzt konkret?
Wir wollen mit der Ernährung immer das Qi stärken, das Blut und die Säfte, sowie Yin und Yang im Gleichgewicht halten, damit wir weder zu viel Hitze noch zu viel Kälte haben. Deshalb sollten wir die kalten und erhitzenden Nahrungsmittel nur in Maßen zu uns nehmen. Iss vorwiegend neutrale Nahrungsmittel, kombiniert mit kühlenden und wärmenden Zutaten. Je nach deinem persönlichen Typ und der Jahreszeit isst du dann zwischendurch auch mal Erhitzendes oder Kaltes, wie etwa Ingwertee im Winter und Wassermelone im Sommer.
Interessant ist, dass durch die Zubereitung die thermische Wirkung verändert wird – gegrilltes Fleisch ist etwa erhitzender als gekochtes Fleisch und Tomatensuppe ist nur noch sanft kühlend im Unterschied zu den sehr kalten rohen Tomaten. Durch Kochen machst du prinzipiell alles bekömmlicher und stärkst dein Qi mehr als mit Rohkost.
P.S. Auf www.isabelmitkrebs.ch sind wöchentlich Blogartikel aufgeschaltet 🙂