Fieber – egal ob durch Corona, durch die Mistelinjektion oder eine Grippe…

Für einen ansonsten gesunden Menschen ist Fieber zunächst überhaupt nicht gefährlich. Fieber ist ein Zeichen, dass der Körper sich gegen den Erreger wehrt. Das Immunsystem wird dafür in einen optimalen Zustand gebracht. Denn unser Immunsystem funktioniert eben viel besser bei 39 oder 40 Grad als bei 37 Grad. Generell hilft Fieber dem Körper, schneller wieder gesund zu werden. Doch häufig plagen uns bei Fieber auch starke Kopf- und Gliederschmerzen und wir fühlen uns sehr schlapp, weshalb wir zu fiebersenkenden Mitteln greifen, welche uns beschert haben, dass wir eben im Laufe der Jahre nicht mehr fiebern. Fieber an sich ist wünschenswert und wer sich wie früher 3 Tage ins Bett legt, wird schneller mit der Grippe fertig. Keine Angst, selten steigt das Fieber so hoch, dass wir uns sorgen müssten. Wir haben viele Mechanismen, die uns vor Überwärmung schützen. Sonst könnten wir nicht in die Sauna gehen. Das heißt: Wenn die Temperatur ansteigt, reguliert der Körper als erstes die Wärmeerzeugung herunter. Und wenn das nicht ausreichend ist, fangen wir an zu schwitzen. Bei Fieber ist Schwitzen ein Zeichen dafür, dass der Körper jetzt bereit ist, die Temperatur wieder etwas zu senken.

Was mich zu diesem Thema fasziniert ist natürlich, wie wir mit Lebensmitteln regulieren können, was in unserem Körper vor sich geht. Hier stützen wir uns auf die thermische Wirkung der Nahrungsmittel nach der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Jedes Nahrungsmittel, Gewürz und Getränk wirkt entweder kalt, kühlend, neutral, wärmend oder erhitzend.

Beispiele:
kalt: rohe Tomate, Pfefferminztee, Jogurt
kühlend: Zucchini, Apfel, Kamillentee
neutral: Reis, Linsen, Nüsse
wärmend: Huhn, Lauch, Kümmel
erhitzend: Pfeffer, Ingwertee, Zimt
 
Genau diese Wirkung kannst du für die Behandlung deiner Beschwerden verwenden und allgemein um gesund zu bleiben. Ein Paradebeispiel ist für mich immer der Ingwer, denn diese köstliche Wurzel ist enorm erhitzend. Das dient uns sehr im Winter nach einem Spaziergang in der Kälte… Ein Ingwertee und die Wärme breitet sich wohlig im Körper aus. Dass der vielgepriesene Ingwertee jedoch auch total kontraindiziert sein kann, wissen wir Westler nicht (mehr). Wir lernen: etwas ist gesund, also nehm ich viel davon! Schade! Wenn ich im Fieber stecke und schwitze, hat der Körper seine Regulation eingeschaltet und mindert die Hitze, wie eben erklärt. Wenn ich JETZT meinen Ingwertee trinke, arbeite ich gegen den Körper. Genauso im Sommer, wenn es heiss ist, dann braucht der Körper keinen Ingwertee, sondern etwas Kühlendes, wie ein Schnitz Wassermelone oder beim Fiebern, einen Pfefferminztee!

Die 5 Grundregeln, die du wissen musst:
1. Kalte Nahrungsmittel kühlen bei innerer und äußerer Hitze (wie bei Fieber oder im Sommer).
2. Kühlende Nahrungsmittel stärken das Blut, die Körpersäfte, das Yin und wirken beruhigend. 
3. Neutrale Nahrungsmittel bauen das Qi (Lebensenergie) und das Blut auf und wirken harmonisierend auf Yin und Yang. 
4. Wärmende Nahrungsmittel wirken anregend und fördern die Verdauung. Sie stärken das Yang. 
5. Erhitzende Nahrungsmittel wärmen bei innerer und äußerer Kälte (wie bei häufigem Frieren oder im Winter).

Was bedeutet das jetzt konkret?
Wir wollen mit der Ernährung immer das Qi stärken, das Blut und die Säfte, sowie Yin und Yang im Gleichgewicht halten, damit wir weder zu viel Hitze noch zu viel Kälte haben. Deshalb sollten wir die kalten und erhitzenden Nahrungsmittel nur in Maßen zu uns nehmen. Iss vorwiegend neutrale Nahrungsmittel, kombiniert mit kühlenden und wärmenden Zutaten. Je nach deinem persönlichen Typ und der Jahreszeit isst du dann zwischendurch auch mal Erhitzendes oder Kaltes, wie etwa Ingwertee im Winter und Wassermelone im Sommer. 

Interessant ist, dass durch die Zubereitung die thermische Wirkung verändert wird – gegrilltes Fleisch ist etwa erhitzender als gekochtes Fleisch und Tomatensuppe ist nur noch sanft kühlend im Unterschied zu den sehr kalten rohen Tomaten. Durch Kochen machst du prinzipiell alles bekömmlicher und stärkst dein Qi mehr als mit Rohkost.

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