eine kraftvolle Mitte (Milz) hilft, Entscheidungen leichter zu fällen!
Die Milz ist die Quelle für die Entstehung des gesamten Qi („Lebensenergie“) im Körper und gibt uns im wahrsten Sinne des Wortes Energie. Wenn die Milz geschwächt ist (Milz-Qi-Mangel), dann sind wir einfach müde und erschöpft. Und haben außerdem Verdauungsbeschwerden, weil die Milz für die Umwandlung des Essens in Qi sorgt, durch die Verdauung.
Deshalb ist das Erste, was wir in der TCM bei Energiemangel und Müdigkeit tun, unsere Milz zu stärken.
Mit qi-reichem, gut verdaubarem, vorwiegend gekochtem Essen. Und mit dem Weglassen von allem, was die Milz schwächt, wie kalte Getränke und Brotmahlzeiten, Käse und Kuhmilch. Warum die Milz durch Käsebrot mit einem Glas Milch auf Dauer leidet, wird hier erklärt:
Die Milz liebt es warm und trocken und hasst Feuchtigkeit. (Merksatz aus der TCM)
Das bedeutet nichts anderes, als dass du stark kühlende Nahrung wie Jogurt, rohe Tomaten oder Bananen genauso reduzieren solltest wie stark Befeuchtendes, wie Kuhmilch, weichen Käse, Orangensaft und Zucker. Besser für deine Milz: gekochtes Getreide wie Reis und Polenta, gekochtes Gemüse und Hülsenfrüchte. Diese wärmen deine Milz sanft und trocknen überschüssige Feuchtigkeit.
Verwirrend: die Organe bedeuten in der TCM nicht dasselbe wie bei uns
Darauf musst du dich einfach einlassen, wenn du dich näher mit der Ernährung nach TCM beschäftigen willst. Die Organe in unserem Sinne haben nicht sehr viel mit den Organen nach TCM zu tun. Man nennt sie deshalb auch „Funktionskreise“.
Die Milz zum Beispiel meint eben nicht das anatomische Organ Milz, das in unserem Bauch sitzt, sondern umfasst die verschiedensten Funktionen, die sie im Körper übernimmt.
Und die wichtigste davon ist die Verdauung, also die Umwandlung von Essen in Qi und Blut. Das ist aber bei weitem nicht die einzige Aufgabe der Milz, deshalb kann man die Milz auch nicht einfach mit „Verdauungssystem“ übersetzen.
Die anderen Funktionen der Milz im Körper sind:
- Sie beherrscht die Muskulatur.
- Sie ist die Quelle von Qi und Blut.
- Sie hält das Blut in seinen Gefäßen.
- Sie hält die Organe an ihrem Platz.
- Das Qi der Milz geht nach oben.
- Sie öffnet sich in den Mund und zeigt sich in den Lippen.
- Sie beherbergt den Geist Yi (klares Denken, Verstand, Konzentration).
Du siehst also, dass viele Aufgaben der Milz rein gar nichts mit der Verdauung zu tun haben. Verdauungsbeschwerden sind dennoch eines der wichtigsten und verbreitetsten Symptome bei Milz-Qi-Mangel. Deswegen steht die Pflege der Verdauung zur Vorbeugung von Krankheiten im Mittelpunkt.
Die Verdauung ist die Wurzel der Gesundheit. (Merksatz aus der TCM)
Und wie merkst du jetzt, dass deine Milz im Mangel ist?
Indem du einfach diese Funktionen durchgehst und überprüfst, ob es da in deinem Körper Zeichen für ein Ungleichgewicht gibt.
Beispiele für Symptome und ihre Zuordnung zu den Funktionen:
- Müdigkeit, Erschöpfung, Energiemangel. (Die Milz ist die Quelle von Qi.)
- Breiige, ungeformte Stühle, Neigung zu Durchfall. (Die Milz ist für die Verdauung zuständig.)
- Nahrungsmittelintoleranzen. (Die Milz ist für die Verdauung zuständig.)
- Schwache Muskeln oder Nachlassen der Muskelkraft. (Die Milz beherrscht die Muskulatur.)
- Ein Blutmangel, z.B. Anämie oder brüchige Fingernägel, trockene Augen. (Die Milz ist die Quelle von Blut.)
- Schmierblutungen, Besenreißer oder häufiges Nasenbluten. (Die Milz hält das Blut in den Gefäßen.)
- Senkungen der Organe, z.B. Gebärmuttervorfall, Hämorrhoiden, Analprolaps. (Die Milz hält die Organe an ihrem Platz.)
- Chronischer Durchfall, Harninkontinenz, stark nach unten drängendes Gefühl. (Das Qi der Milz geht nach oben.)
- Geschwollene oder sehr trockene Lippen.
- Konzentrationsprobleme, „im Kreis“ denken. (Die Milz beherbergt das klare Denken.)
Erkennst du dich bei diesen Symptomen wieder?
Je mehr davon auf dich zutreffen, desto stärker ist dein Milz-Qi im Mangel. Dann kannst du mit der Ernährung und einem guten Lebensstil das Qi wieder aufbauen, um deine Symptome zu verbessern. Zu einem guten Lebensstil gehören etwa ausreichender Schlaf und frische Luft sowie die Pflege von Freundschaften und anderen Beziehungen.
10 Tipps zum Stärken der Verdauungskraft nach TCM (= Milz-Qi):
1. Fange an, warm zu frühstücken (Rührei oder eine Omelette ist genauso himmlisch wie ein Porridge)
2. Versuche, mehr gekochte Speisen zu essen oder Salate aus gekochtem Gemüse wie Randensalat
3. Meide eiskalte Getränke
4. Hebe dir schwere Mahlzeiten wie Schnitzel und Pommes, Schweinsbraten und Cremetorte für die Feiertage auf!
5. Iss regelmäßig und lasse keine Mahlzeiten ausfallen
6. Iss nicht täglich Brot
7. Reduziere die Milchprodukte, besonders Kuhmilch, Jogurt und weichen Käse
8. Nimm extrem saure Speisen und Getränke nur selten zu dir (z.B. Orangensaft, viel Essig im Salat)!
9. Spare mit scharfen Gewürzen
10. Iss möglichst selten Fertigprodukte
Und jetzt? JETZT suche dir drei oder vier Punkte raus, die dir am besten gefallen, und setze sie eine Woche lang um. Und dann schaue mal, wie es deiner Verdauung – deiner Mitte – geht…