Brennessel – Heilpflanze des Jahres

Die Brennnessel wird wegen ihren brennenden Eigenschaften gern gemieden und oft als Unkraut verunglimpft. Eigentlich sollte ihr aber in jedem Garten ein Ehrenplatz zustehen! Sie bietet vielen Schmetterlingsraupen ausschliesslich Nahrung. Den Platz im Garten erobert sich die Brennnessel meist selber, sie ist äusserst anspruchslos und ausdauernd, eine Eigenschaft, die wir von ihr übernehmen könnten, finde ich. Sie wächst immer an Übergängen, wie z.B. von der Wiese zum Wald oder um einen Teich herum. Dieser tolle Grenzschutz wäre ebenfalls etwas, das wir von der Brennnessel lernen können. In Todtmoos habe ich schon oft die Samenfäden der Brennnesselstauden gesammelt, zum Glück hat die Hundehalterin immer ein passendes Säcklein dabei und diese Samen getrocknet. Sie eignen sich hervorragend in Salate, Suppen oder Müesli und natürlich in den morgendlichen Smoothie, den ich mir seit über einem Jahr täglich zubereite. Dort kann man natürlich auch die frische Brennnessel verwenden!

Vom Blatt über die Samen bis zur Wurzel wird die vielseitige Pflanze therapeutisch genutzt! Paracelsus wusste bereits vor 500 Jahren: wenn man sie kocht, mit Pfeffer oder Ingwer mischt und auflegt, hilft dies bei Gelenkschmerzen. Heute ist die gute Wirksamkeit der Brennnessel bei rheumatischen Erkrankungen wissenschaftlich erwiesen, ebenso bei Harnwegsinfekten oder Nierengriess. Äusserlich findet die Brennnessel besonders zur Stärkung der Kopfhaut ihren Einsatz. Auch in der Küche macht die Brennnessel eine gute Figur. Als Tee regen die Blätter den Stoffwechsel an und eignen sich hervorragend im Frühjahr als Entschlackungskur. Die jungen Blätter werden zum Salat gegeben, zur Suppe verkocht, als Spinat gegessen oder zu Pesto verarbeitet werden.

In der TCM wird die Brennnessel auch angewendet, nämlich zum kühlen von innerer Hitze, aber auch zur Unterstützung des Holzelementes im Frühling, wo alles Grün seinen Weg auf den Teller finden sollte!

Ich denke, es macht Sinn, sich wieder vermehrt an diese alten Weisheiten aus der Natur zu erinnern und es ist eine so unkomplizierte Sache, ein paar Brennnesseln mit nach Hause zu nehmen, wenn man mit dem Hund im Wald unterwegs ist. Neben den offensichtlichen körperlichen Wirkungen, sind eben auch die seelischen feinstofflichen Einflüsse wichtig, wie oben erwähnt, hilft die Brennnessel, sich abgrenzen zu können und für sich selber einzustehen.

Gekochte Brennnesselblätter sind ein ausgezeichnet Ersatz für Spinat und lassen sich genauso weiter verwerten.

Zutaten für 4 Personen:

  • 500g Brennesselblätter
  • 1 Zwiebel
  • Olivenöl
  • Salz, Pfeffer

Zubereitung:

  1. Entferne die Stängel (mit Handschuhen) von den Brennnesselblättern.
  2. Koche die Blätter der Brennnessel in einem geschlossenen Topf etwa 10 Minuten lang in etwas Wasser. Dabei reicht es, wenn das Wasser etwa 1 – 2 cm den Topf füllt. Alle darüberliegenden Blätter werden durch den Wasserdampf gekocht.
  3. Gieße das Kochwasser ab, aber schütte es nicht weg. Es ist reich an Nährstoffen und kann zum Beispiel für eine Suppe weiterverwendet oder auch so getrunken werden.
  4. Hacke die Zweibel in feine Würfel und schwitze sie mit dem Öl in einer Pfanne an.
  5. Mixe Brennessel, Zwiebel und Gewürze und püriere alles.

Tipp: Die gekochten Brennnesselblätter schmecken als „Spinat“ auch auf Pizza oder mit Pasta.